Aus der Chronik (von Rolf Zeller)Vor mehr als 50 Jahren wurde der Narrenverein RHINSCHNOOGE Kappel am Rhein e.V. gegründet. Schon seit Alters her wurde in unserem Dorf Fasent gefeiert, Beleg dafür sind verschiedene Urkunden:Als anno 1350 Ettenheim und die zugehörigen Dörfer CAPPELE, Trisloch, Grovenhusen, Rychwillere, und Andelnhoven an Straßburg verpfändet waren, zog der Bischof von diesen 72.- mark Zins ein, „ davon 52.-mark zu sankt Martins naht und 20.- mark zu der groszen Fastnacht auf gebracht werden sollen“. Dies lässt auf ein großes Fasnachtstreiben in unserer Gegend schließen, welches der Bischof durch den Zinstermin an Fasnacht beeinträchtigen, ja vielleicht ganz verhindern wollte. Im Gemeinde-Archiv befinden sich in verschiedenen Urkunden Hinweise auf reges Fasnachtstreiben z.B. in einem Mühlepachtvertrag von „1724 exakt am 20. Hornung : Jährlich sollen der Müller dem Gericht (Gemeinderat) ein inners (Saueressen) und der Gemeind 5 Ohmen Wein zu Fasnacht geben“. In weiteren Akten finden sich noch mehrere Hinweise, so heißt es unter Anderem „Alles Tantzen ist verbotten ausgenommen an Kirchweih, Fasnacht-Montag und Dienstag, ist es nur bis 10 uhr erlaubet“.Von den Vorgänger- Generationen ist ein reges Fasnachts-Treiben überliefert, auch von schönen großen Maskenbällen mit Aufführungen ( Bunte-Abende ) war die Rede, eben so von zahlreichen Umzugs-Gruppen und Wagen welche dann am Fasent-Mändig den ganzen Tag über loszogen, wann immer es ihnen passte bzw. wann ihr Wagen gerade fertig war. Eigenes Belieben war die „Ordnung“. Und war die Zeit nach dem Krieg noch so arm, wurde sogar mit „ selbst Getrottetem“ und in der gewohnten Unordnug, Fasent gefeiert. Schon vor Fasent 1957 und vor allem während der Fasent diskutierten einige eingefleischte Dorf-Fasnachter über eine Verbesserung der Fasent, wie mir unser früherer Vermieter der Kaffee-Brenner Ernst Schwarz mal erzählte. Dies hatte dann zur Folge: „ Gleich nach Ostern 1957 wurde der Narrenverein Rhinschnooge gegründet, da ein geordneter traditioneller Fasent-Ablauf ohne die Iniziative eingefleischter Narren nicht mehr durchgeführt werden kann“. Hierzu fanden sich 47 Personen, darunter auch der hoch betagte Herr Oberlehrer Friedrich Stehlin, im Gasthaus „Löwen“ zusammen um zu beraten wie das Fasnachts-Treiben in geordnete Bahnen zu bringen wäre. Dies war die Geburtsstunde des Narrenverein Rhinschnooge, ein passender Name ergab sich fast von selbst, da die Kappler-Bevölkerung schon seit alters her als Rhinschnooge tituliert wurden wegen der alljährlichen Schnacken-Plage aus den Rheinauen. In der Gründungsversammlung wurden auch gleich die Regularien erledigt (Präsident, Kassie, Protokollchef, Vereinsbote und die jeweiligen Stellvertreter) eben so wurde gleich der „Elferrat“ als Beisitzer des Vorstand gewählt. Schon wenige Wochen später wurde die Kostüm-Gestaltung für eine Schnooge-Gruppe als „Anhängsel“ ( Garde ) des Elferrats ausgeführt und von den Schnooge selbst genäht und teils bez. 1.Vorstand ( Präsident) war Wilhelm Kölble der 1960 das Amt an Alois Jäger übergab. Diesem folgte 1963 Alfred Jäger ( Alfred der Dicke) welcher nach 17 Jahren zum Ehren- Präsidenten ernannt wurde als das Vorstandsamt vom Präsidentenamt getrennt war, da seit 1962 ohnehin der 2. Vorstand die Amtsgeschäfte führte.Dieses Amt wurde bis 1976 von Kurt Anselm als Hofmarschall und Zeremonienmeister bekleidet, der auch noch mehrere Jahre danach an den Prunkabenden Regie führte. Als Stellvertreter des 2. Vorstandes Alfred Unmüßig wurde Rolf Zeller mit dem Führen der Amtsgeschäfte betraut, bevor er zum 2. Vorstand und in der GV 79 zum 1. Vorstand gewählt wurde. In der GV 1983 wurde Karl-Heinz Speier zum Vorstand gewählt, da Rolf Zeller aus pers. Gründen nicht mehr kandidierte.Tobias Trotter folgte dann 1999 auf Karl-Heinz Speier, der weiterhin als Zeremoniummeister die Prunkabende leitet. An der GV 2009 wurde dann Gerd Kölble zum 1. Vorstand gewählt .Es bleibt anzumerken dass Franz Glück 27 Jahre lang seit der Gründung Protokollchef (Schriftführer) war und dessen Nachfolger Siegfried Kölble auf fast eben so viele Dienstjahre zurück blicken kann.Ebenfalls sind die meisten Narrenräte weit über 11 „Dienstjahre“ aktiv im Narrenverein tätig.Markante Ereignisse waren: Den Prunkabend vom Schmutzige-Donnerstig auf Freitag davor zu verlegen, 1977 Verlegung des Prunkabend in den Saal des Gasthaus „Schiff“, da der Löwen-Saal trotz 2 malig Aufführung aus allen Nähten platzte, wie es dann ebenfalls auch im Schiff-Saal der Fall war. 1979/80 Wiederbelebung der Saubloodere- Gruppe durch Rolf Zeller, 1980 die erste Hallen- Fasent in der neuen Festhalle, 1981 Erarbeitung einer Satzung zur Absicherung des Vereins und der Mitglieder zur Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Ettenheim am 2.März 1982 unter Nr. 94.1983 das 25.jährige Jubiläum, welches wir groß feierten und das von Frau Bürkel I. entworfene neue Schnooge –Häs mit der geschnitzter Maske einführten, das mit geringer Veränderung bis Heute aktuell ist. Ebenfalls wurde im Hinblick auf dieses Jubiläum die neue noch Heute aktuelle Narrenrats-Montur eingeführt.Im laufe der Zeit wurden auch die Saubloodre-Häs, auf Vorschlag der Hästräger, auf Spättle-Oberteil und dazu auf geschnitzte Masken umgestellt. Endlich bekam der Narrenverein von der Gemeinde in nicht mehr genutzten Kellerräumen der Schule sein eigenes Domizil; der ehemalige Tankraum wurde von uns zum Proberaum und für das Schnooge- Cafe nach dem Umzug, ausgebaut.Es bleibt noch anzumerken, dass wir Rhinschnooge als Mitinitiatoren zur Gründung der „Südring- Zünfte- Vereinigung“ aktiv beigetragen haben, und seit dem auch Mitglied sind. Es gibt noch vieles zu berichten was in der später noch erscheinenden Chronik nachzulesen ist.